2.1.2.3 Biotopverbundkonzeption Feuchtwiesen, Röhrichte und Hochstaudenfluren

Da die Aufnahme der Feuchtwiesen, Röhrichte und Hochstaudenfluren nur fragmentarische Ergebnisse liefert, ist es nicht möglich, Schwerpunkträume für den Biotopverbund - wie bei Magerrasen, Bergwiesen und Heiden -  zu bilden.

Für Schutz, Pflege und Entwicklung des Feuchtgrünlandes sind lokale Schutz- und Pflegekonzepte zu erstellen. Es ist Aufgabe der Landschaftspläne, diese Biotoptypen besonders zu beachten und die Ergebnisse der laufenden Biotopkartierung Hessens einzuarbeiten.

Die Biotoptypen des Feuchtgrünlandes spiegeln die unterschiedlichen Standortvoraussetzungen und Bewirtschaftungsarten wider. Meist bilden sie mit anderen Gesellschaften einen Komplex. Ein "Verbund" innerhalb oder sogar über mehrere Täler der Fließgewässer kann nur über die extensive Nutzung des Grünlandes erreicht werden.
Um die biotoptypische Ausprägung zu erhalten, sind folgende Punkte zu beachten (nach BURKHARDT et al. 1994, NITSCHE, S. 1997, verändert):

  • Erhaltung des Wasserhaushaltes; Verzicht auf Wasserregulierung durch Drainage oder Gräben (wobei eine Bewirtschaftung noch gewährleistet sein muß)
  • Gewährleistung einer geringen, aber strukturerhaltenden Nutzungsintensität (später Schnittzeitpunkt; zwei- oder einschürig)
  • Erhalt des vielfältigen Mosaiks unterschiedlich strukturierter Naß- und Feuchtwiesen
  • Arterhaltende Biotopgröße ist anzustreben
  • Reduzierung der Düngung oder gänzlicher Verzicht, insbesondere bei Stickstoff
  • Verzicht auf Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln
  • Verzicht auf Bodenbearbeitung (Walzen, Narbenerneuerung oder Abschleppen); das Abschleppen der Wiesen kann zur Einebnung der Maulwurfshaufen oder zur Beseitigung von Schwarzwildschäden erforderlich sein und sollte toleriert werden, damit die Wiesen weiterhin bewirtschaftet werden können und der Aufwuchs verwertet werden kann; bei Vorkommen von Wiesenbrütern ist diese Maßnahme zeitlich einzugrenzen.

Nach NITSCHE, S. (1997) sind als Nutzungs- und Pflegemaßnahmen  - je nach Biotoptyp -  Mahd, Mulchen, Beweidung und Brache mit jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten und /oder Intensitäten anwendbar. Mulchen (dichte Mulchdecke) und Beweidung (starke Trittschäden bei hoher Besatzdichte) sind nur mit Vorbehalt anwendbar.

 

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