|
7.5.2.1 Raumtypologie
Die Anforderungen an das Verfahren zur Landschaftsbilderfassung auf der
Ebene des LRP bestanden darin, mit einem möglichst geringen Aufwand eine
einheitliche, flächendeckende Erhebungsgrundlage zur Beurteilung des Landschaftsbildes
in den sechs verschiedenen Landkreisen des Regierungsbezirks zu erstellen.
Diese Erhebungsgrundlage sollte außerdem die Herleitung von nachvollziehbaren
Entwicklungsaussagen für die Planung ermöglichen und eine Systematik aufweisen,
die im Zuge der Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans um weitere Aspekte
(insb. Eigenart, Naturnähe) ergänzt werden kann.
Eine individuelle Abgrenzung, Beschreibung und Bewertung von Landschaftsbildräumen
wurde unter diesen Rahmenbedingungen angesichts der Größe des Bearbeitungsgebietes
und der unterschiedlichen naturräumlichen Verhältnisse für nicht praktikabel
gehalten. Von den verschiedenen, in der Planungspraxis diskutierten und
angewandten Verfahren wurde deshalb der Ansatz, das Plangebiet mittels
generalisierter Raumtypen zu erfassen und zu bewerten, für geeignet befunden
(vgl. u.a. KÖHLER 1993, PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE UND UMWELT & ALAND
1993 u. 1996, LEITL 1997). In Anlehnung an die Vorgehensweise bei der
Biotop- und Nutzungstypenkartierung wurde eine Typisierung des gesamten
Regierungsbezirks durchgeführt. Die Raumtypen stellen die Ausgangsbasis
und die räumlichen Bezugseinheiten sowohl für die Bewertung des Landschaftsbildes
als auch für die Ableitung der Entwicklungsaussagen dar.
Bildung von Raumtypen
Die Erfassung von Räumen gleicher landschaftlicher Struktur erfolgte
im M 1:100 000 aus der Vogelperspektive auf der Grundlage der Plots der
Satellitenbildklassifikation (M 1:50 000) (PHILIPPS-UNIVERSITÄT MARBURG
1997), der Schwarz-Weiß-Luftbildkarten, Bildflug Stand 1989 (M 1:10 000)
und mit Hilfe topographischer Karten unterschiedlichen Maßstabs (TK 100,
TK 50, TK 25).
Mit der Erfassungstiefe wurde der regionalen Planungsebene und dem
Planungsmaßstab M 1:100 000 Rechnung getragen. Kleinräumige Besonderheiten
und Unterschiede in der Ausprägung mußten aus maßstabsbedingten Gründen
vernachlässigt und nivelliert werden. Diese sind im Rahmen der kommunalen
Landschaftsplanung zu erfassen und ergänzend darzustellen (s. Kap.
6.2.5, Teil 2).
Die kartographische Darstellung der Raumtypen ist nicht flächengetreu.
Ihre Grenzen sind nicht als starre Abgrenzungen zu verstehen. Eine Überprüfung
der Raumtypen im Gelände wurde mittels gezielter Erkundungen vor Ort durchgeführt.
Nachfolgend werden zusammenfassend die methodischen
Eckpunkte dargelegt, auf die sich das Verfahren in der Bestandsaufnahme
gestützt hat (s. Tab. 15):
- Die Erfassung und Abgrenzung von Räumen orientierte sich an den grobräumigen
Raumstruktur- und Vegetationseinheiten (Offenland, Wald, Talauen,
Siedlungen, usw.). Diese wurden anhand der prägenden klassifizierten
Hauptnutzungsarten weiter differenziert (z.B. ackerbaulich geprägter
Raumtyp, grünlandgeprägter Raumtyp). In der Regel handelte es sich bei
den Raumtypen um Gemengelagen oder großräumige Nutzungs- und Vegetationskomplexe,
für die eine bestimmte Nutzungsart prägend war und deshalb als Typenbezeichnung
herangezogen wurde.
- Offene Talauen wurden als eigenständige Raumtypen erfaßt. Durch
ihre morphologische Ausprägung und ihre linearen bach- und flußbegleitenden
Vegetationsstrukturen erzeugen sie eine starke Raumwirkung (s. Abb.
9, 10, 11,
12). Außerdem betont das HENatG ausdrücklich
ein besonderes Schutz- und Erhaltungserfordernis für Talauen (§ 1 Abs.
2 Nr. 7 HENatG). Im Zuge der Fortschreibung des LRP sind die Talauen
auf ihre unterschiedlichen Nutzungen zu untersuchen und stärker zu differenzieren.
- Die bewaldeten Gebiete wurden auf der Grundlage der Satellitenbildklassifikation
lediglich in Laub- und Nadelwald unterschieden und großzügig arrondiert
(s. Abb. 13).
- Für den besiedelten Bereich erfolgte keine Typisierung und Bewertung.
Siedlungen ab einer Flächengröße von mehr als 50 ha wurden pauschal
ausgegrenzt, kleinere Ortslagen in die Raumtypen integriert.
- Die Landschaftsplanebene ist geeignet, um diesen Aspekt vertiefend
zu untersuchen und eine Differenzierung der Siedlungen insbesondere
anhand ihrer topographischen Lage, der Einbindung in die umgebende Landschaft
(Ortsrand), der Ansichten und Sichtbeziehungen als prägenden Merkmalen
zu leisten (s. Kap. 6.2.5,
Teil 2). Im Rahmen der Fortschreibung des LRP sind diese Informationen
möglichst flächendeckend einzuarbeiten.
- Die Ausstattung mit gliedernden Landschaftselementen, darunter
wurden insbesondere Alleen, Hecken, Feldgehölze, Gebüsche, Baumgruppen,
Waldinseln sowie eingestreute andere Nutzungen und Kleinstrukturen gefaßt,
diente als weiteres Merkmal zur Typisierung. Hierbei wurden aus maßstabsbedingten
Gründen nicht die einzelnen Landschaftselemente und -strukturen kartiert
und dargestellt, sondern eine verbale Einschätzung bezüglich ihrer räumlichen
Dichte und Verteilung getroffen. Für die unbewaldeten landwirtschaftlich
genutzten Gebiete wurden drei Stufen (gering - mäßig - reich strukturiert)
gebildet:
- Fehlende oder nur in Teilbereichen vorhandene Landschaftselemente
wurden einem strukturarmen oder gering strukturiertenRaumtyp
zugeordnet (s. Abb. 14, 15,
16).
- Eine lockere, raumbelebende Gliederung mit Strukturelementen führte
zur Klassifizierung als durchschnittlich oder mäßig strukturierterRaumtyp
(s. Abb. 17, 18).
- Eine dichte Aufeinanderfolge von Strukturen und eine kleinteilige
Gliederung der Landschaft wurde als reich strukturiert eingestuft
(s. Abb. 19, 20,
21).
Tabelle 15: Abgrenzung und Bildung von Raumtypen
Raumstruktur-einheiten
|
Merkmale zur Typisierung
|
|
Prägende
Hauptnutzungsarten
|
Strukturmerkmale
/ Ausstattung mit gliederndenLandschaftselementen
|
Offenland
|
Acker (A)
|
- kaum gliedernde Landschaftselemente
- lockere Gliederung durch Elemente
- dichte Aufeinanderfolge von Elementen
- zahlreiche Gehölz-/Waldinseln
|
|
Grünland (G)
|
- kaum gliedernde Landschaftselemente
- lockere Gliederung durch Elemente
- dichte Aufeinanderfolge von Elementen
- zahlreiche Gehölz-/Waldinseln
|
|
Mischnutzungen (M)
(Grünland, Acker, Wald)
|
- kleinräumiger Nutzungswechsel
- großräumiger Nutzungswechsel
|
|
Obstanbau (O)
|
- kleinräumiger Nutzungswechsel
|
Wald
|
Forst (F)
|
- Laubwaldanteil überwiegt
- Nadelwaldanteil überwiegt
|
Talauen
|
Grünland (T)
Überw. landwirtsch. Nutzung (T)
|
- kleinräumig strukturiert
- weiträumig strukturiert
|
Siedlungen
|
Bebauung (B) > 50 ha
|
|
|
|
Bewertung der Raumtypen
Anhand der Vielfalt, die für das Landschaftserleben und die
Eignung einer Landschaft zur Erholung ein wichtiges Kriterium darstellt
(FISCHER-HÜFTLE 1997, S. 242) und in diesem Verfahren als eigenständiges
Bewertungskriterium betrachtet wird, erfolgte anschließend die typenbezogene
Bewertung. Für die umfassende Darstellung des Zustandes des Landschaftsbildes
und der Erlebnisqualität einer Landschaft ist die Bewertung des Teilaspektes
Vielfalt noch nicht ausreichend. Eigenart undNaturnähe als
weitere wertbestimmende Erlebnisfaktoren waren in der zur Verfügung stehenden
Bearbeitungszeit jedoch nicht zu ermitteln.
Eine erste Bearbeitung des Kriteriums Eigenart erfolgte mit der
Erfassung von Elementen kulturhistorisch bedeutsamer Landschaften (s.
Kap.
7.5.2.2, Teil 1). Im Rahmen der Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans
sind diese Aspekte flächendeckend nachzuarbeiten und die dazu erforderlichen
Daten zu sammeln, zu sichten und auszuwerten.
Mögliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes blieben bei
der typenbezogenen Bewertung unberücksichtigt und wurden nicht als Bewertungskriterium
herangezogen. Sie werden im Zusammenhang mit der Darstellung der aktuellen
Flächennutzungen (s. Kap. 6, Teil
1) erfaßt und im konkreten Fall bei der Ableitung von Planungsaussagen
für das Landschaftbild mit einbezogen (s. Kap.
2.5 u. Kap. 3, Teil 2).
Trotz ermittelter Beinträchtigungen beispielsweise durch Hochspannungsleitungen
oder störende, großvolumige Einzelbauwerke kann eine besondere Strukturvielfalt
in dem betreffenden Raum weiterhin bestimmend für die Qualität des Landschaftsbildes
sein (s. Abb. 22, 23).
Die fachliche Zielaussage sollte sich deshalb an der Aufrechterhaltung,
Pflege und Entwicklung der landschaftlich wertvollen Strukturen und Nutzungen
sowie an der Vermeidung zusätzlicher (neuartiger) Beeinträchtigungen orientieren
(s. Kap. 2.5.3, Teil 2).
Die Bewertungsskala (s. Tabelle 16)
umfaßte vier Wertstufen: geringe, mittlere, hohe und sehr hohe
Vielfalt. Diese Wertstufen sind nicht als absolute Werte, sondern
als Bewertungskategorien zu verstehen. Sie geben kein ästhetisches
Gesamturteil über den Raumtyp wieder, denn eine geringe Vielfalt ist
nicht mit "unattraktiv" oder "weniger wertvoll" gleichzusetzen. Es gibt
im Regierungsbezirk Kassel Landschaften, die gerade wegen der geringen
strukturellen Vielfalt und der starken Betonung von Einzelaspekten, die
aber hier nicht untersucht werden konnten, anziehend wirken. Hierzu gehören
beispielsweise die ausgedehnten Ackergebiete in der Westhessischen Senke,
die durch die bewaldeten, inselhaften Basaltkegel in charakteristischer
Weise geprägt werden oder die Ringgau-Hochebene (s. Abb.
24, 25). Der Bewertungsrahmen wurde
im wesentlichen durch die nachfolgend genannten Kriterien festgelegt.
Nicht jedes Kriterium mußte in gleichem Maße erfüllt sein. Gewisse Abweichungen
konnten sich infolge einer unterschiedlichen Einschätzung des jeweiligen
Erfüllungsgrades ergeben.
Tabelle 16: Kriterien zur Bewertung der Vielfalt
Wertstufe
|
Kriterien
|
Sehr hohe Vielfalt
|
- sehr dichte Aufeinanderfolge von Strukturelementen
- kleinteiliges Nutzungsmosaik durch verschiedene, kleinflächige
Nutzungsarten und Nutzungsintensitäten
- stark wechselnde Raumeindrücke
|
Hohe Vielfalt
|
- abwechslungsreich strukturiert
- überwiegend kleinflächige Nutzungen, häufige Nutzungswechsel
oder großflächig bewaldet (Laubwald)
- verschiedene Teilräume und Raumeindrücke
|
Mittlere Vielfalt
|
- mäßiger Anteil an Strukturelementen
- überwiegend großflächige Nutzungen oder großflächig
bewaldet (Nadelwald)
- kaum wechselnde Raumeindrücke
|
Geringe Vielfalt
|
- strukturarm, kaum gegliedert
- großflächig landwirtschaftlich genutzt
- einheitlicher Raumeindruck
|
|
Im Folgenden wird der Katalog der Raumtypen vorgestellt (s. Tabelle 17).
Er enthält eine zusammenfassende Charakterisierung unter Berücksichtigung
der Nutzungs- und Strukturmerkmale und benennt die Wertungsaspekte für
die Einstufung der Vielfalt.
Tabelle 17: Bestand und Bewertung der Raumtypen
im Regierungsbezirk Kassel
|
Bezeichnung des Raumtyps
|
Charakterisierung /
Struktur- und Nutzungsmerkmale
|
Wertungs-
aspekte
|
Einstufung der Vielfalt
|
A |
Ackerbaulich geprägte Raumtypen |
A
|
Mäßig strukturierter, ackerbaulich geprägter Raum
|
Überw.
landwirtschaftlich genutzter Raum; Ackernutzung gegenüber
Grünland vorherrschend; durch Gehölze z.B. Feldgehölze,
Hecken, Streuobst, Alleen weiträumig gegliedert; Grünland
v.a. in den Auen, entlang der Waldränder und in der
Umgebung von Siedlungen; vereinzelt auch eingestreute
Waldinseln
|
Verteilung
der vorhandenen Gehölzstrukturen großräumig, mäßig
gliedernde Wirkung
|
mittel
|
As
|
Reich strukturierter, ackerbaulich geprägter Raum
|
Überw.
landwirtschaftlich genutzte, abwechslungsreich gegliederte
Bereiche; Eindruck ackerbaulicher Nutzung insgesamt
vorherrschend; kleinflächig durchzogen von anderen
Nutzungsarten und -strukturen wie Grünland, Ruderalfluren,
Brachen (überw. in den Talniederungen), Obstwiesen
und Waldinseln; zahlreiche Gehölzstrukturen insb.
Hecken, Feldgehölze, Streuobst oder verbuschende Bereiche
|
gliedernde
Landschaftselemente zahlreich vorhanden; kleinteiliger
Wechsel von Vegetations- und Nutzungsstrukturen; stark
wechselnde Raumeindrücke
|
sehr hoch
|
Aa
|
Gering strukturierter, ackerbaulich geprägter Raum
|
Eindruck
von weiträumiger ackerbaulicher Nutzung vorherrschend;
gehölz- und strukturarmer Raum, nur vereinzelt Restflächen
von Grünland, v.a. an Bachläufen; nur kleinflächig
eingestreute Waldinseln oder durch Gehölze/ Kleinstrukturen
gegliederte Teilbereiche
|
gliedernde
Elemente weitgehend fehlend bzw. aufgrund der Flächengröße
nur geringe raumstrukturierende Wirkung; keine Nutzungsvielfalt
|
gering
|
A/W
|
Ackerbaulich geprägter Raum mit zahlreichen, landschafts-prägenden
Waldinseln
|
Es
handelt sich um einen Raumtyp, der sich von Raumtyp
A durch zahlreiche eingestreute Waldinseln (Zusatzmerkmal
W) unterscheidet, sonst aber in ähnlicher Weise genutzt
und strukturiert ist (siehe auch G/W). Das Vorkommen
zahlreicher kleinflächiger Waldgebiete stellt ein
charakteristisches Merkmal dar und führt zu einer
Aufwertung gegenüber Typ A.
|
Verteilung
der vorhandenen Gehölzstrukturen großräumig; gliedernde,
kulissenartige Wirkung der Waldinseln
|
hoch
|
G
|
Grünlandgeprägte Raumtypen
|
G
|
Mäßig strukturierter, grünland-geprägter Raum
|
Eindruck
überw. grünlandgenutzter Bereiche vorherrschend; z.T.
durchsetzt mit schmalen ackerbaulich genutzten Streifen
und Waldflächen; großflächige Grünlandnutzung in steileren
Hanglagen, Kuppen oder feuchteren Niederungen; gliedernde
Gehölzstrukturen in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden
|
unterschiedliche
Nutzungsintensitäten; gliedernde Strukturen vorhanden;
wechselnde Raumeindrücke und zahlreiche Übergangsbereiche
|
hoch
|
Gs
|
Reich strukturierter, grünland-geprägter Raum
|
Zumeist
extensiv genutzte, großflächige Grünlandgebiete (Wiesen-
und Weidenlandschaft), z.T. mit eingestreuten Waldinseln;
abwechslungsreich gegliedert durch eine Vielzahl von
Strukturen, sehr hohe Dichte insb. von Hecken, Feldgehölzen,
Gebüschen, Streuobst; örtlich v.a. an Hängen verbuschende
Bereiche
|
Vielzahl
von Vegetations- und Nutzungsstrukturen/-intensitäten;
zahlreiche gliedernde Elemente; Bildung von verschiedenen
Teilräumen
|
sehr hoch
|
Ga
|
Gering gegliederter, grünland-geprägter Raum
|
Großflächig
zusammenhängende Grünlandgebiete; örtlich durchsetzt
mit ackerbaulich genutzten Bereichen; geringer Anteil
an Gehölzstrukturen, oft nur im Übergangsbereich zu
anderen Nutzungen vorhanden
|
gliedernde
Elemente kaum vorhanden
|
mittel
|
G/W
|
Grünland-geprägter Raum mit zahlreichen, landschafts-prägenden
Waldinseln
|
Es
handelt sich hierbei um einen Raumtyp, der sich von
Raumtyp G durch zahlreiche eingestreute Waldinseln
(Zusatzmerkmal W) unterscheidet. Das Vorkommen zahlreicher
kleinflächiger Waldgebiete stellt ein charakteristisches
Merkmal dar, führt jedoch nicht zu einer anderen Einstufung
der bereits mit hoch bewerteten Vielfalt.
|
unterschiedliche
Nutzungsintensitäten; wechselnde Raumeindrücke und
zahlreiche Übergangsbereiche; kulissenartige Wirkung
der Waldinseln
|
hoch
|
M
|
Durch Mischnutzung geprägte Raumtypen
|
M
|
Acker, Grünland und Wald im Wechsel
|
Großräumige
Gemengelage von Acker, Grünland und Wald; landwirtschaftlich
genutzte Flächen gegenüber Wald dominierend; Grünland
und Ruderalfluren überwiegend an Waldrändern und in
Bachniederungen; locker mit Gehölzstrukturen gegliedert;
zahlreiche Übergangsbereiche
|
Vielzahl
von Vegetations- und Nutzungsstrukturen; Bildung von
Teilräumen; gliedernde Elemente vorhanden
|
hoch
|
Mk
|
Kleinräumiger, mosaikartiger Wechsel von Acker, Grünland
und Wald
|
Kleinräumiger
Wechsel eng ineinander verzahnter Acker-, Grünland-
und Waldbereiche; Vielzahl gliedernder Strukturelemente
|
Kleinräumiges
Nutzungsmosaik und unterschiedliche Vegetationsstrukturen;
kleinteilig gegliedert; vielgestaltige Teilräume und
Raumeindrücke
|
sehr hoch
|
|
Sonderkulturen
|
O
|
Überw. durch Obstanbau geprägter Raum
|
Überw.
großflächig durch Obstanbau unterschiedlicher Nutzungsintensitäten
geprägt; Grünland, Acker und Waldbereiche eingestreut
und Feldgehölzstrukturen erhalten
|
Abwechslungsreich
strukturiert; zahlreiche Übergangsbereiche vorhanden
|
hoch
|
T
|
Talzüge / Talauen
|
Tk
|
Kleinräumig strukturierter, überw. grünland-geprägter
Talzug
|
Kleine
Talräume, vorherrschend durch Grünland unterschiedlicher
Nutzungsintensität geprägt; z.T. tief in Waldbereiche
eingreifend (Waldwiesentäler); gliedernde Gehölzstrukturen
und Obstwiesen vorhanden; Uferbewuchs unterschiedlich
ausgeprägt
|
Ausgeprägte
Raumgliederung; Vielzahl von Vegetationsstrukturen;
Strukturelemente vorhanden
|
sehr hoch
|
Tw
|
Weiträumiger überw. landwirtsch. genutzter Talzug
|
Breite,
weiträumig gegliederte Talräume, landwirtschaftlich
genutzt mit einem insg. überw. ackerbaulich genutzten
Anteil; z.T. auch Grünlandbereiche; Gehölzstrukturen
v.a. entlang des Gewässers, ansonsten wenig gliedernde
Elemente.
|
Großflächige
Nutzungen; geringe Anzahl gliedernder Strukturen
|
mittel
|
F
|
Forstlich geprägte Raumtypen
|
FL
|
Forst, Laubwald vorherrschend
|
Überw.
großflächige Laubwaldbestände, örtlich auch größere
Nadelwaldbereiche; kleinflächig eingestreut landwirtschaftlich
genutzte Parzellen und schmale Waldwiesentäler; oft
naturnahe Bachläufe
|
Strukturreichtum
durch wechselnde Baumarten und unterschiedliche Wuchsformen;
unterschiedliche Raumeindrücke durch Wechsel intensiv
genutzter Nadelwaldkulturen mit naturnah wirkenden
Bereichen und Offenbereichen
|
hoch
|
FN
|
Forst, Nadelwald vorherrschend
|
Überw.
großflächige Nadelwaldbestände, örtlich auch Laubwaldbereiche;
kleinflächig eingestreut landwirtschaftlich genutzte
Parzellen und schmale Waldwiesentäler; oft naturnahe
Bachläufe
|
Wechsel
intensiv genutzter, großflächiger Nadelholzkulturen
mit naturnah wirkenden Bereichen und Offenbereichen
|
mittel
|
|
Sonstige Raumtypen
|
S
|
Großflächiges Stillgewässer
|
Überw.
durch große, nutzungsbedingt entstandene Wasserflächen
geprägter Raum; z.T. buchtenreiche Ausformungen; i.d.R.
naturferne Uferzonierung
|
z.T.
buchtenreiche Wasserflächen; hohe Kontrastwirkung
zu angrenzenden Flächen (meist Wald)
|
hoch
|
H
|
Hochmoorrelikt
|
”Rotes
Moor”, offener, randlich bewaldeter Bereich mit flächigem
Grünland und Kolken
|
Unterschiedlich
strukturierte feuchte Offenbereiche; Randwald
|
hoch
|
B
|
Großflächig bebauter Bereich
|
Siedlungen
und Ortslagen ab einer Flächengröße von 50 ha
|
ohne
Untersuchung
|
ohne
Bewertung
|
|
|
Abbildung 9: Weiträumig strukturierte Weseraue bei Bad Karlshafen (Landkreis
Kassel)
Abbildung 10: Kleinräumig strukturierte Talaue der Holzape bei Gottsbüren
(Landkreis Kassel)
Abbildung 11: Talhänge und Talaue der Diemel bei Liebenau (Landkreis
Kassel)
Abbildung 12: Weiträumige Fuldaaue bei Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg)
Abbildung 13: Edersee und Kellerwald (Landkreis Waldeck-Frankenberg)
Abbildung 14: Strukturarmer, landwirtschaftlich geprägter Raum um Korbach
(Landkreis Waldeck-Frankenberg)
Abbildung 15: Strukturarme, landwirtschaftlich geprägte Hochfläche im
Ringgau (Werra-Meißner-Kreis)
Abbildung 16: Strukturarmer, landwirtschaftlich geprägter Raum bei Martinhagen
(Landkreis Kassel)
Abbildung 17: Blick vom Hohen Meißner auf die locker gegliederte Agrarlandschaft
im Bereich der Gemeinden Berkatal und Meißner (Werra-Meißner-Kreis)
Abbildung 18: Blick von Plesse-Konstein auf die abwechslungsreich gegliederte
Landschaft bei Wanfried (Werra-Meißner-Kreis)
Abbildung 19: Kleinräumig gegliederte, reich strukturierte Hänge der
Diemelaue (Landkreis Kassel)
Abbildung 20: Kleinteilig gegliederter Raum bei Cornberg-Rockensüß (Kreis
Hersfeld-Rotenburg)
Abbildung 21: Blick vom Wachtküppel (nördlich von Gersfeld) über die
reich strukturierte, grünlandgeprägte Landschaft der Rhön (Landkreis Fulda)
Abbildung 22: Die strukturreichen Diemelhänge sind trotz der Windkraftanlagen
bei Eberschütz, die eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes darstellen,
prägend für den Talraum (Landkreis Kassel)
Abbildung 23: Zum Vergleich: Wirkung von Windkraftanlagen in strukturarmer
Ackerlandschaft bei Breuna (Landkreis Kassel)
Abbildung 24: Bewaldete, inselhafte Basaltkegel in der Westhessischen
Senke südlich von Niedenstein (Schwalm-Eder-Kreis)
Abbildung 25: Sichtbeziehungen zwischen Felsberg und Heiligenberg über
die Ederaue (Bildmitte) hinweg (Schwalm-Eder-Kreis)
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