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Naturraum-Nr.:

358 (einschl. 371 und 372)

Naturraum:

Unteres Werraland [1]

Landkreis:

Werra-Meißner-Kreis

 

 

 

Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)

  • Der Waldanteil beträgt 27 %; er teilt sich auf in 57 % Laubwald, 35 % Nadelwald, 7 % Mischwald und 1 % sonstiger Waldfläche.
  • Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 41 % des Naturraums für Ackerfläche und 7 % des Naturraumes für Grünland.
  • Unter 2 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.

Geologie / Relief

  • Durchbruch der Werra durch die Muschelkalk-Randplatten des Thüringer Waldes, südl. Grenze der Einheit.
  • Bucht dringt zw. Ringgau und dem Rand der Muschelkalktafel nach O in die Wellenkalkstufe ein.
  • Hinter der Talweitung bei Bad Sooden-Allendorf folgen über 500 m hohe Buntsandsteinhöhen; enges Tal mit Prallhängen durch die stark mäandrierende Werra.Talweitung bei Witzenhausen.
  • Einheit endet westl. von Hedemünden: Verengung des Tales mit dem Eintritt in das Buntsandsteingewölbe der Oberweser. Reste der Muschelkalktafel gehen bis an die Werra; tw. devon. Schiefer, vereinzelt Kalk, darüber unter-karbonische Grauwacke.
  • Beckenbereiche durch Ausräumung der Buntsandstein- und Zechsteinschichten entstanden sowie durch unterirdische Auslaugung von Zechsteinsalzen.
  • In der Werra-Aue starke Aufschotterungen und bis zu 2 m mächtige Auelehmdecken.

Gewässer

  • Besonderheit: Karstwasserquellen und -ströme.

Klima

  • Klimatisch begünstigte Beckenlage, allerdings Früh- und Spätfrostgefahr. Mittl. Januartemperatur 0°C, Juli 17 °C, Jahresniederschläge unterliegen mit 600-700 mm beträchtlichen Schwankungen innerhalb des Talzuges.

Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen

  • Offen und überwiegend ackerbaulich genutzt sind die lößbedeckten Hänge der Nieder- und Mittelterrasse; Quellmulden der Hänge grünlandgenutzt.
  • Bewaldet sind die zur Werra steil abfallenden Hangbereiche, besonders östl. der Werra.
  • Obstbaumkulturen zw. Oberrieden und Wendershausen und um Witzenhausen.
  • Gipsabbau bei Hundelshausen und Oberhone; Kiesgewinnung bei Witzenhausen und Eschwege.

Historische Nutzungsformen

  • Drieschnutzung, künstl. terrassierte Hänge mit Obst- u. Ackerkulturen; Weinanbau „Jestädter Weinberg".

Potentiell natürliche Vegetation

  • Auf basenarmen Buntsandstein- u. Grauwackenböden Hainsimsen-Buchenwälder.
  • Auf Muschelkalk bzw. Zechsteinkalken u. -dolomiten: artenreiche Kalkbuchenwälder.

Realvegetation

  • Zechstein, Kalk: Eichen-Hainbuchen-Wälder, auf trockenen Muschelkalkrücken Seggen-Buchenwald.
  • Auf Muschelkalk: Perlgras-Buchenwald, Eiben-Linden-Buchenwald.
  • Auf mittlerem Buntsandstein mit pleistozänen Verwitterungsprodukten Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder, in höheren Hanglagen Hainsimsen-Buchenwälder. Gebüschreiche Halbtrockenrasen.

Besonderheiten

  • Karstwasserquellen und -ströme. Solequellen bei Bad Sooden-Allendorf.
  • Am Nordhang des Badensteins einer der besterhaltensten und ältesten Eibenbestände.
     
 

 

[1] Zusammen mit Naturraum Sollingvorland (Nr. 371) und Ilme-Leine-Senke (Nr. 372)

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