Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)
- Der Waldanteil beträgt 46 %; er teilt sich auf in 77 % Laubwald, 16 % Nadelwald, 5 % Mischwald und 2 % sonstiger Waldfläche.
- Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 30 % des Naturraums für Ackerfläche und 8 % des Naturraumes für Grünland.
- Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.
Geologie / Relief
- Keuperbecken umgeben von Muschelkalkplatten mit sanftem Anstieg und nach außen markant abfallenden Steilhängen. Verbreiterung der Kalkplatten bis hin zum Ringgau.
- Tief eingeschnittenes Werratal, starke Zerlappung der westl. Wellenkalkstufe, durchzogen von zwei herzynischen Grabenzonen. Hochflächen im Ringgau über 500 m mit ausgedehnten Verebnungen.
- Durch hohe Reliefenergie Zerschneidung des Stufenrandes mit zurückgreifenden Seitentälern und bergsturzartigen Abbrüchen.
- Obere Stufung als steile mauerartige Felswand, untere Stufe als Buckelhang (Gobert, N- und W-Hang des Ringgau).
Gewässer
- Wasserreiche Bäche in Quellmulden. Karstwasserhaushalt am Westrand.
- Oberflächlich geröllreiche Trockentäler (Steingräben).
- Quellaustritte im Bereich des tektonisch eingesenkten Keupergrabens, am Rand des Keuperbeckens Überlaufquellen.
- Werra mit übersteilten, amphitheaterartigen Prallhängen und steilen Gleithängen.
Klima
- Rauher, windexponierter und verhältnismäßig feuchter Ringgau. Jahresmitteltemperaturen ca. 8°.
Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen
- Flachgründige, trockene Rendzinen der Hochflächen und die wind- und sonnenexponierten Bereiche mit hoher Reliefenergie überwiegend bewaldet, jedoch größere, zusammenhängende Hochflächen gerodet.
- Ringgau ist durch Quellaustritte im Keupergraben und tiefgründigere, lehmige Böden für Nutzung und Siedlung begünstigt. Landwirtschaftliche Nutzflächen im südl. Ringgau strukturarm. Wald ist auf stufennahe Bereiche zurückgedrängt.
- Werra-Auenbereich mit Grünlandnutzung, Ackerflächen auf breiten lößbedeckten Terrassenflächen; auf sanfthängigen Bereichen Obstplantagen.
Potentiell natürliche Vegetation
- Überwiegend Perlgras-Buchenwälder; daneben wärmeliebende Eichenmischwälder und v.a. Seggen-Hangbuchenwälder an den nach S bis W exponierten Hängen.
- Schwalbenwurzreiche Lindenwälder oder Hainsimsen-Buchenwälder.
- Beim Übergang zu den Nord- bis Osthängen eschenreiche Ahorn-Lindenwälder.
- Bedeutende Muschelkalk-Klippen u. - Felsstürze mit dealpinen Blaugrashalden und Waldgrenzkomplexe.
- Auenwälder in den Tallagen der Werra.
Realvegetation
- Potentiell natürl. Vegetation in ihren zahlreichen Ausprägungen noch weitgehend anzutreffen, teilweise nur quantitativ reduziert.
- An der südlichen zur Werra abfallenden Hangstufe des Ringgaus natürliche Hainsimsen-Buchenwälder tw. in Fichten- und auch Kiefern-Mischforste umgewandelt.
- Im Auenbereich der Werra Grünland, Auwaldreste sowie Pappelanpflanzungen.
- Bedeutendes Eibenvorkommen an der Graburg (NSG).
|