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Naturraum-Nr.:

370

Naturraum:

Solling, Bramwald, Reinhardswald

Landkreis:

Kassel

 

 

 

Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)

  • Der Waldanteil beträgt 62 %; er teilt sich auf in 55 % Laubwald, 34 % Nadelwald, 7 % Mischwald und 4 % sonstiger Waldfläche.
  • Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 20 % des Naturraums für Ackerfläche und 6 % des Naturraumes für Grünland.
  • Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.

Geologie / Relief

  • Buntsandsteinmassiv, große Mächtigkeit, 3 Aufwölbungszonen, bedeutendstes und ausgedehntestes Hochgebiet  (über 500 m) im Weser-Leine-Bergland.
  • Mächtige Decke von eiszeitlichem Frostwanderschutt.
  • Großflächige Bildung staunasser Böden (Molkeböden).
  • Sanft gewölbte Rumpfflächen, vereinzelte Basaltkuppen.
  • Trennung von Reinhardswald und Solling durch steiles, 300 m tiefes Tal der Weser.
  • Vielfach felsige Hänge.
  • Völlig anderer Formenschatz als in der Umgebung (Randsenken und Schichtstufenlandschaft).

Gewässer

  • Bäche mit tw. gut erhaltenen Vegetationssäumen, tw. aber auch drainiert und mit Fichte aufgeforstet (östl. Immenhausen).
  • Landwirtschaftliche Nutzung verbunden mit Regulierung, Entwässerung und/oder Niederhalten der Vegetationssäume.
  • Bäche entwässern nach S zur Fulda, nach O zur Weser oder nach W zur Diemel.
  • Sammlung in Quellmulden, Eintiefung in Buntsandstein, steilhängige Zertalung.
  • Oberweser staureguliert (Bundeswasserstraße).

Klima

  • Reichlich Niederschläge (800-1000 mm / Wesertal 750 mm).
  • Durch Kaltluft-Ansammlung in Tal- und Beckenräumen (Weser) Inversionen bei fehlender Abflußmöglichkeit.
  • Kaltluftströme von Hochflächen besonders in Talausgängen bemerkbar.
  • Mildes Klima im Wesertal.

Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen

  • Auf Hochflächen und Hanglagen großflächig geschlossene Waldgebiete; einzelne Rodungsinseln.
  • Ackerbau insb. am flacheren Westhang zur Hofgeismarer Rötsenke.
  • Grün- und Weideland in schmalen und feuchten Bachtälchen (Tendenz zur Nutzungsaufgabe), auf steileren Hängen, verarmten Oberhängen und auf grundwassernahen, überschwemmungsgefährdeten Böden auf den Niederterrassen der Weseraue.

Historische Nutzungsformen

  • Ehemalige Hutewälder (NSG Sababurg und Wichmanessen).
  • Mittelalterlicher Ackerbau (Wölbäcker).
  • Wüstungen (z.B. Hümmer Hute).
  • Waldbaulich-forstliche Anlage von Fichtenklumpsen.
  • Mittelalterliche Teichanlagen.

Potentiell natürliche Vegetation

  • Auf basenarmen Braunerden der Hochflächen und Berghänge artenarme Hainsimsen-Buchenwälder, an feucht-kühlen Nordhängen in farnreicher Ausbildung.
  • Auf den starken Pseudogleyböden der Hochflächen Birken - Eichenwald.
  • Auf anmoorigen Böden (Stagnogley bis saurer Anmoorgley) Berg-Birkenbruch.
  • Auf besonders exponierten Lagen trockener Buchen-Traubeneichenwald.

Realvegetation

  • In weiten Teilen artenarme Buchen- bzw. Buchen-Eichenwälder durch Einbringung von Fichte, in geringerem Maße durch Kiefer und Lärche ersetzt.
  • Birken- und Erlenbrüche durch Fichtenaufforstungen und Entwässerung weitgehend vernichtet, Restbestand existiert z. B. am Junkernkopf, nordöstl. Immenhausen.
  • Natürliche Waldbestände an den Steilabfällen zum Wesertal und den schwer zugänglichen Seitenbächen.
  • In flachen Feuchttälchen z. T. Hochstaudenfluren, Bruchwäldchen, Feucht- und Naßwiesen in naturnaher Ausstattung bzw. extensiver Nutzungstruktur erhalten.
  • Hecken, Feldraine und Feldgehölze ausschließlich in den landwirtschaftlich genutzten Randbereichen.
  • In den südl. und westl. Randgebieten des Reinhardswalds vereinzelt Magerrasen, bzw. Zwergstrauch-Heideflächen, z. B. westl. Wilhelmshausen das NSG „Termenei" (früher als Truppenübungsplatz genutzt, ist die größte Heidefläche im Kasseler Raum).
  • Auwaldrest am Krümmbach bei Holzhausen.

Besonderheiten

  • Hugenottensiedlungen.
  • Wildpark und Schloß Sababurg.
  • Großes unzerschnittenes Waldgebiet.
  • Dolinen durch Salzauswaschungen bei Trendelburg (Großer und kleiner Wolkenbruch).
     
 

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