Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)
- Der Waldanteil beträgt 35 %; er teilt sich auf in 83 % Laubwald, 10 % Nadelwald, 6% Mischwald und 1 % sonstiger Waldfläche.
- Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 37 % des Naturraums für Ackerfläche und 11 % des Naturraumes für Grünland.
- Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.
Geologie / Relief
- Durch Täler Zerlegung der an sich einheitlichen Muschelkalk-Keuper-Hochflächen in einzelne Platten.
- Hochflächen bis 300 m mit randlich eingeschnittenen Tälern.
- Lebhaftes Relief durch seitlich von den Sohlentälern abzweigende Erosionskerben und Runsen.
- Enges Diemeltal; steinig-felsige Hänge; bis zu 150 m tief eingeschnitten.
- Muschelkalkplatte; stellenweise mächtige Lößlehmauflage; schwarzerdeähnliche Böden; an steilen Hängen nur flachgründige Rendzinen. Höchste Erhebungen: Deiselberg (389 m), Heuberg (391 m).
Gewässer
- Von Diemel durchflossen, außer Warme keine größeren Zuflüsse.
- Kleinere Bäche und Erosionskerben von der Hochfläche zur Diemel und zur Warme.
- Größere Stillgewässer sind nicht vorhanden; auf Grund geringer Niederschläge und geol. Bedingungen Gewässerarmut.
- Bachläufe auf Grund der Reliefenergie nur schwach eingetieft; geringe Wasserführung.
- Gewässerläufe ohne ausreichende Ausstattung gewässerbegleitender Gehölze, Güte und Struktur beeinträchtigt.
Klima
- Klima ist atlantisch bestimmt. Niederschläge.
- Diemeltal: mildes Klima, tw. Obstanbau möglich, rauhe Höhenlagen nur eingeschränkt ackerbaulich nutzbar.
Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen
- Ehemals zusammenhängend bewaldete Hochflächen durch Rodungsinseln aufgelichtet, ackerbaulich genutzt.
- Die z.T. sehr steilen Hänge sind durch Wald, verbuschte Hutungen und noch offene Kalkmagerrasen geprägt.
- Siedlungen liegen überwiegend in den Tallagen der Diemel und Warme.
Historische Nutzungsformen
- Hutenutzung auf den Hochflächen und Steillagen.
- Ehemals künstlich bewässerte Wiesen (Wässerwiesen) an der Diemel.
Potentiell natürliche Vegetation
- Buchen-Hainbuchenmischwälder auf den ausgedehnten Kalkhochflächen.
- Auf den Muschelkalkbergen Perlgras-Buchenwälder mit stellenweise eingestreuten Hainsimsen-Buchenwäldern.
- Auf extremen, südgeneigten und flachgründigen Standorten der Kalkhänge Seggen-Buchenwald oder als natürliche waldlose Gesellschaft Blaugras-Rasen.
- Im Überschwemmungsgebiet der Talauen erlen- und eschenreiche Au- und Quellwälder.
Realvegetation
- Charakteristisch ist der hohe Anteil an Trockenstandorten; durch Weidenutzung entstandene Halbtrockenrasen.
- Blaugrasrasen und Felsfluren an den Steilhängen und Klippen des Diemeltals (z.B. Eberschütz).
- An den Hangfüßen der Wiesentäler Gebüsche und Hecken.
- Teilweise gewässerbegleitende Gehölzstreifen, überwiegend aus Weiden, Pappeln, Erlen.
|