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Naturraum-Nr.:

357

Naturraum:

Fulda-Werra-Bergland

Landkreis:

Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Werra-Meißner-Kreis

 

 

 

Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)

  • Der Waldanteil beträgt 55 %; er teilt sich auf in 43 % Laubwald, 50 % Nadelwald, 6 % Mischwald und 1 % sonstiger Waldfläche.
  • Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 22 % des Naturraums für Ackerfläche und 7 % des Naturraumes für Grünland.
  • Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.

Geologie / Relief

  • Geol. und morphol. Mannigfaltigkeit wie in keinem anderen Naturraum des osthess. Berglandes.
  • Binnengliederung von SO nach NW durch Fulda und Werra. Teilweise als Talungen oder Höhenrücken mit quer dazu verlaufenden tektonischen Gräben.
  • Westl.: N-S gerichtete Teilscholle und östl. Hauptscholle durch Gräben getrennt.
  • Östl. Hauptscholle ist im Kern stark aufgewölbt und erreicht am Hohen Meißner mit 754 m höchste Erhebung.
  • Rund 350-500 m hohes Buntsandsteinbergland aus Plateaurücken, Hügeln und muldenförmigen Tälern wird von einzelnen Basaltkuppen überragt und fällt zur Fulda tw. auf 160-180 m ab.
  • Hauptsächlich aus Buntsandsteinrücken aufgebaut; Keuperbecken von Hess. Lichtenau.
  • In den tektonischen Gräben hauptsächlich Muschelkalk, z.T Keuper in den Buntsandstein eingesenkt.
  • Basaltische Plateauberge Hoher Meißner und Hirschberg.
  • Abtragung des Buntsandsteins im südl. Teil großteils fortgeschritten.
  • Vielfältiger Gesteinsaufbau äußert sich in wechselnden Bodenverhältnissen: reichen von nährstoffarmen, flach- bis mittelgründigen Buntsandsteinböden über basenreichere, tiefgründigere Zechsteinböden bis zu mit Lößlehm bedeckten tiefgründigen, nährstoffreichen Böden in der Fulda-Aue.

Gewässer

  • Fulda und Werra entwässern das Gebiet in NW-Richtung; Fulda großteils verbaut, stark beeinträchtigt, lückige Saumvegetation.
  • Hohe Gewässernetzdichte im Buntsandsteinbergland.
  • Im Oberlauf Bäche oft zu kl. Teichen gestaut; Fehlen bachbegleitender Gehölzsäume; Struktur und Güte beeinträchtigt.
  • Größere Bachläufe hingegen oft mit mäandrierendem Verlauf und gut erhaltenen Vegetationssäumen (z.B. Wehre, Losse, Nieste, Beise).
  • Zechsteingebiete, Muschelkalk: Karsterscheinungen wie Höhlen und Erdfälle.
  • Natürliche Stillgewässer sind selten.

Klima

  • Starke klimatische Differenzierung.
  • Vom Fuldatal im SW gegen das Gebiet von Meißner und Kaufunger Wald steigen die Niederschlagsmengen (von 650 bis auf 900 mm).
  • Melsunger Fuldatal mit Jahresmittel von 8 °C gegenüber dem östl. Teil des Naturraumes (7 °C) begünstigt.
  • Meißnergebiet mit Sonderstellung: 6 °C Jahresmitteltemperatur, 120-140 Frosttage.

Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen

  • Dicht bewaldet sind die Gebiete mit Mittlerem Buntsandstein.
  • Offen und überwiegend ackerbaulich bewirtschaftet werden das Bebraer-Melsunger Fuldatal, das Sontraer Hügelland und große Teile der Witzenhausen-Altmorschener Talung.
  • Goßflächiges Grünland in den Bachauen.
  • Siedlungsschwerpunkt / Verkehrsachse ist das Bebra-Melsunger Fuldatal.
  • Das bewaldete Bergland weist eine geringe Besiedlung auf, verkehrsarme, unzerschnittene Räume.

Historische Nutzungsformen

  • Hute- und Driesch-Nutzung im Bereich des Meißners, historisch angelegte Ackerterrassen.
  • Großteils anspruchslose Hainsimsen-Buchenwälder verschiedener Ausprägung.
  • An den Basaltkuppen (z.B. Söhre): Perlgras-Buchenwälder; an N- und O-Hängen Eschen-Ahorn-Schluchtwälder.
  • Auf Pseudogleyböden: Birken-Eichenwälder und Birkenbrüche auf anmoorigen Böden, neben Hainsimsen-Buchenwäldern.
  • An den blockreichen Hängen des Hohen Meißners Eschen-Ahorn-Schluchtwälder.
  • Auf exponierten Hängen lindenreiche Blockhaldenwälder.
  • In Seitentälern der Fulda und Werra: Stieleichen-Hainbuchen-Wälder mit bachbegleitenden Hainmieren-Erlenwäldern auf alluvialen Talböden.
  • Im Fuldatal: Stieleichen-Hainbuchen-Wälder mit flußbegleitendem Erlen- oder Knackweiden-Uferwald, an verlandeten Altarmen Erlensumpfwald und Weidengebüsche.
  • Kleinflächige hochmoorartige Vegetation auf den Hochflächen des Hohen Meißners und des Kaufunger Waldes.

Realvegetation

  • Gebüschreiche Halbtrockenrasen auf flachgründigen Standorten des Muschelkalks und Zechsteins.
  • Grünlandnutzung im Bereich der Bach- und Flußauen.

Besonderheiten

  • Hoher Meißner (754 m) mit klimatischer Sonderstellung und großflächigen Schutzgebieten.
     
 

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