Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)
- Der Waldanteil beträgt 46 %; er teilt sich auf in 41 % Laubwald, 43 % Nadelwald, 14 % Mischwald und 2% sonstiger Waldfläche.
- Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 2 % des Naturraums für Ackerfläche und 22 % des Naturraumes für Grünland.
- Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.
Geologie / Relief
- Zentraler Gebirgskern in N-S Richtung.
- Mittlerer Teil als weitgespanntes Basaltplateau (mit 300-400 m hohen Randhängen).
- Wasserkuppe als höchste Erhebung Hessens (950 m).
- Täler von Ulster und Fulda gliedern die Rhön in mehrere Teile.
- Grenzgebirge zu Thüringen und Bayern.
- Triassockel aus Buntsandstein, Muschelkalk und tertiären Ablagerungen, durch magmatische Eruptionen durchbrochen und überlagert.
- Phonolith in Form von Bergkegeln, Basalt als breite Decke.
Gewässer
- Zahlreiche Quellen, in Quellmulden der Plateaufläche über wasserstauenden Schichten.
- Hess. Rhön durch Fulda und Ulster entwässert.
- Bäche weitgehend naturnah, gute Wasserqualität (Grünland, Wald).
- Ufersäume in den Hochlagen aus Hochstauden, in tieferen Lagen Gehölze.
Klima
- Starke klimatische Gegensätze zw. Hochrhön und Vorland.
- Feucht-winterkaltes Klima.
- 110 Tage geschlossene Schneedecke; > 200 Nebeltage; 140 Frosttage.
- Mittl. Jahrestemp. < 5°.
Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen
- Überwiegend Grünland- und Waldnutzung.
- Kleinstrukturierter Wechsel zw. landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen.
- Siedlungsferne Hochflächen mit ext. Beweidung der Borstgrasrasen (z.T. Nutzungsaufgabe); in Siedlungsnähe bei besseren Böden intensivere Nutzung.
- Einzelbäume, Gebüsche, kleinflächige Feuchtbereiche, Lesesteinhaufen, nicht entsteinte Weiden, kleine Blockhalden.
- Mit Ausnahme weniger Sonderstandorte (Steilhänge, Blockschutthalden) Wälder forstwirtschaftlich genutzt. Teilweise ist der standortgerechte Laubmischwald durch Fichtenmonokulturen erzetzt worden.
- Durch jahrhundertelange Nutzung entstand eine offene, nur von einzelnen Gehölzgruppen, Mooren oder Feuchtwiesen unterbrochene Landschaft.
- Große militärisch genutzte Bereiche (Truppenübungsplatz Wildflecken).
Potentiell natürliche Vegetation
- In Abhängigkeit vom Ausgangsgestein die zu erwartenden Waldtypen.
- Auf Basalt: Zahnwurz-Perlgras-, Platterbsen-Buchenwälder.
- Auf Muschelkalk: Seggen-Buchenwälder.
- An Bachläufen, Quellmulden, -bereichen, vernäßten Bereichen: Hainmieren-Erlen-Auwälder, Eschen-Erlen-Auwälder, Erlensumpfwälder, Hoch- und Übergangsmoore.
Realvegetation
- An mäßig steilen bis steilen Hängen buchenreiche Wälder in montaner Ausprägung und meist gut entwickelter Krautschicht, ebenfalls Kalkbuchenwälder.
- Edellaubholzreiche Mischwälder auf den Randhängen und Bergkegeln.
- Grünlandvegetation in unterschiedlicher Ausprägung.
- Auf Plateaulagen ausgedehnte Borstgrasrasen.
- Zahlreiche Vermoorungen und Vernässungen.
- Auf steileren Hängen über Muschelkalk artenreiche Fiederzwenken-Halbtrockenrasen.
Besonderheiten
- Hohe Ausstattung an schützenswerten Landschaftsbestandteilen, z.B. Rotes Moor, Wasserkuppe.
- Kaskadenschlucht des Feldbachs.
- Biosphärenreservat Rhön
|