Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)
- Der Waldanteil beträgt 41 %; er teilt sich auf in 52 % Laubwald, 39 % Nadelwald, 7 % Mischwald und 2 % sonstiger Waldfläche.
- Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 36 % des Naturraums für Ackerfläche und 9 % des Naturraumes für Grünland.
- Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.
Geologie / Relief
- Zechstein- und Buntsandsteintafelland mit flacher bis hügelig bewegter Landoberfläche.
- Stufig von W nach O abfallendes Relief; geneigte Gesteinsfolgen und quer dazu verlaufende Verwerfungen.
- Permische und triassische Deckschichten, die ostwärts über Staffelbrüche und Absenkungen zur westhess. Senken- und Bruchschollenzone einfallen.
- Tektonische Bewegungen; mehrere Bruchlinien (Westheimer Störung).
- Im Westflügel vorwiegend kalkig, dolomitische Ablagerungen des Zechsteins, im Ostflügel vorwiegend basenarmer Mittlerer Buntsandstein.
Gewässer
- Westflügel häufig durch wasserlose Täler gekennzeichnet, weitmaschige Entwässerung, Wasserscheide zwischen Diemel und Eder.
- Im Ostflügel insgesamt größere Anzahl von Gewässern.
- Grundwasseraustritte durch die meist höhere Durchlässigkeit des Gesteines für Sickerwasser an tiefer zerschnittenes Gelände bzw. größere Verwerfungen geknüpft; Grundwasserhöffigkeit in der Regel gering.
Klima
- Übergang vom regenkühlen, montan-maritimen Klima zum mehr binnenländisch getönten westmitteleuropäischen Klimabereich (Regenschattenlage).
- Mäßig warme, frische Sommer und kältere, ausdauernde Winter, Frostgefahr noch in den ersten Maiwochen (Jahresniederschläge zw. 550 und 700 mm).
Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen
- Unterschiedliche Bodenverhältnisse führen zu zwei eigenständigen Untereinheiten:
- Waldecker Gefilde: waldarm; fruchtbar, überwiegend ackerbaulich genutzt, extensivere Bereiche mit Hecken, Gebüschen und Kleinstrukturen.
- Buntsandsteinhochfläche des Waldecker Waldes: waldreich, nur wenige Rodungsinseln (Bad Arolsen, Mengeringhausen, Freienhagen).
Historische Nutzungsformen
- Offene Huteflächen, Kalkmagerrasen, Niederwald-Nutzung.
Potentiell natürliche Vegetation
- Waldecker Gefilde: artenreicher Buchenmischwald mit Buche und Eiche; tw. Abweichungen, Verbreitung von xerothermen Arten, Esche, Ulme.
- Waldecker Wald: überwiegend artenarmer Hainsimsen-Buchenwald.
Realvegetation
- Waldecker Gefilde: vereinzelt artenreiche Restwaldbstände; Feldgehölze, Hecken; tw. hoher Anteil an Trockenstandorten, vor allem Kalkmagerrasen; Blaugrasrasen auf Zechstein, selten Feuchtwiesen u. naturnahe Fließgewässer.
- Waldecker Wald: hoher Buchenwaldanteil, durch Fichtenforste ergänzt; häufig bachbegleitende Vegetationssäume, künstliche Stillgewässer.
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