Naturraumbilanz (für den Regierungsbezirk Kassel)
- Der Waldanteil beträgt 65 %; er teilt sich auf in 41 % Laubwald, 52 % Nadelwald, 5 % Mischwald und 1 % sonstiger Waldfläche.
- Die landwirtschaftliche Nutzfläche gliedert sich in 9 % des Naturraums für Ackerfläche und 11 % des Naturraumes für Grünland.
- Unter 1 % der Naturraumfläche entfallen auf Gewässer.
Geologie / Relief
- Randlich zerschluchtetes 600 bis 800 m hohes Rumpfgewölbe des nordöstlichen Rheinischen Schiefergebirges zwischen Dill und Diemel.
- Geringe naturräumliche Anteile auf hess. Landesgebiet (Willinger Upland).
- Wechsel des großwellig bewegten Reliefs der Hochgebiete mit einzelnen überragenden Härtlingskuppen mit den hügelig ausgeformten Hochmulden oder steilen, tief von den Rändern her ins Hochland eingeschnittenen Talgründen.
- Kräftige Hebungen des Schiefergebirgsrumpfes im Tertiär; aufgebaut aus unter- und besonders mitteldevonischen Ton- und Bänderschiefern, Sandsteinen; Bergkuppen häufig aus Grauwacken oder Quarziten; am Ostrand auch oberdevonische Kalksandsteine, Kalke und Tonschiefer.
- Querverwerfung und Faltung haben unterschiedlich erosionsanfällige Gesteinsfolgen nebeneinandergelagert und führen zu entsprechend unterschiedlichen Formbildungen.
- Vorwiegend flachgründige, basenarme, sandig bis steinig-grusige Silikatverwitterungsböden, in den Mulden auch periglazialer Fließbodenschutt.
Gewässer
- Periodisch stark schwankende Wasserführung durch die geringe Speicherfähigkeit des Schiefergesteins und den Niederschlagsreichtum des Einzugsgebietes.
- Quellaustritte in Talschlüssen und Hangnischen, oberflächennah in den Fließböden der Quellmulden auf den Hochflächen (Staunässe).
Klima
- Naßkaltes, insb. im Winterhalbjahr wind- und nebelreiches Klima mit hohen Niederschlägen (1000-1400 mm, ca. 1/3 als Schnee).
- Auf Grund geringer Jahresmitteltemperaturen (5-6°C) liegt die Vegetationsentwicklung etwa vier Wochen hinter der Rheinischen Bucht zurück; klimatische Gunstlage besitzt das Upland.
Flächennutzungen / Landschaftsstrukturen
- Überwiegend bewaldet; im Bereich der Hochmulden offene Flächen mit größeren ackerbaulich genutzten Anteilen.
- Klimatisch bedingt überwiegt die Dauergrünlandwirtschaft mit Viehzucht und Futteranbau.
- Geringer Besiedlungsgrad, auf die Talbereiche konzentriert.
Historische Nutzungsformen
- Grünlandwirtschaft mit rotbuntem Höhenvieh; Heide- und Weidenutzung, Hutungen und Drieschweiden.
Potentiell natürliche Vegetation
- Überwiegend artenarme Hainsimsen-, Perlgras-Buchenwälder, moos- und farnreiche Schlucht-/Blockschutt-wälder.
- In den Talsohlen entlang der Bäche eschenreiche Erlen-Auwälder.
- Auf vernäßten Hochebenen tw. Hochmoorgesellschaften, Quellfluren.
Realvegetation
- Wald mit hohem Fichtenanteil.
- Abschüssige Hangbereiche mit naturnäheren Mischbeständen.
- Dauergrünland in Bachtälern; gewässerbegleitende Vegetationssäume; Ginster-Wacholderheiden (im Südteil), Silikat-Magerrasen.
- Hecken und Feldholzinseln in den stärker landwirtschaftlich genutzten Bereichen.
- Bundesweit bedeutende Hochheiden.
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